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viel fröhlicher, als hinaus. Mitunter ließ er seine flinken Augen seitwärts über die dunklen Haidebreiten streichen; aber sehen konnte er nichts; nichts war zu hören als der Trab der Pferde auf dem harten Boden und das eigene Athemholen; denn das meiste Gethier schlief unten in seinen Winterhöhlen; nur über ihm flammten und zitterten die Sterne in der grimmen Winterkälte.

     Da, als er schon der rechtshin auslaufenden Waldspitze gegenüber war, die sich noch schwach am Abendhimmel merkbar machte, hörte er von dorten etwas durch die Haide trotten. Um besser zu hören, zog er den Zügel an; aber die Pferde warfen mit den Köpfen, schnoben und drängten mit allen Kräften vorwärts. Der Junker hat zuerst gedacht, es sei Ihr Hatzrüde, der seit ehegestern fortgewesen, und: »Fuko, Fuko!« hat er laut hinausgerufen.

     Dann ist er vor seinem eigenen Ruf erschrocken; denn es ist ihm jäh aufs Herz gefallen, daß vor dem Fuko, der ihr Stallkamerad gewesen, seine Klepper nicht solch’ ein Zittern und Schäumen überkommen würde. Und immer näher ist es auf ihn zu getrottet. Der Pferde ist er so unmächtig worden, daß sie mit ihrem jungen Reiter, als ob sie flögen, gegen den Herrenhof dahin geraset sind, der nur noch aus einem schwebenden Lichtschein über der Höhe kenntlich war.

     Immer toller ist die Jagd gegangen, und da ist

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Theodor Storm: Zur Chronik von Grieshuus. Berlin: Paetel, 1885 (2. Auflage), Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Zur_Chronik_von_Grieshuus_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)