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Es war schon in den letzten Tagen des October, als ich eines Nachmittags wieder an dem Riewe’schen Garten entlang ging, wo der Zaun jetzt freie Durchsicht ließ; auch war dort heute wirklich was zu sehen; denn oben im Geäste eines großen Birnbaums hing der hübsche Knabe und langte mit ausgestrecktem Leibe nach ein paar goldgelben Birnen, die noch an einem fast blätterlosen Zweige hingen. Unter ihm am Stamm sah ich einen untersetzten Mann, der mir seinen breiten Rücken zuwandte; nur seinen weißen, seitwärts abstehenden Backenbart konnte ich außerdem gewahren. „Zum Teufel, Rick, so komm’ herunter!“ rief er; „das ist kein Mastkorb, worin Du arbeitest!“

„Wart’ nur, Ohm!“ erwiderte der Knabe; „ich krieg’ sie gleich; die allerletzten sollen doch nicht sitzen bleiben!“ und er reckte sich stöhnend noch ein Stückchen weiter.

By Jove! Du brichst Dir um zwei Birnen noch das Genick!“ Und der Alte griff in die Tasche und schien ihm eine kleine Münze hinzuhalten. „Komm’ herunter und kauf’ Dir welche! Der Schuster hat dieselben. “

Der Junge hörte aber nicht danach; er suchte

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Theodor Storm: John Riew’. Berlin: Paetel, 1886, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_John_Riew_011.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)