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daß die Hand mir unversehens nach dem Degen fuhr. Jedennoch sprach ich. „Höret mich und gönnet mir ein ruhig Wort, Herr Junker!“

Er aber unterbrach meine Rede. „Du wirst gewogen sein, mich erstlich auszuhören. Sieur Johannes,“ - und seine Worte, die erst langsam waren, wurden allmählich gleichwie ein Gebrüll - „vor ein paar Stunden, da ich mit schwerem Kopf erwachte, da fiel’s mir bei und reuete mich gleich einem Narren, daß ich im Rausch die wilden Hunde Dir auf die Fersen gesetzet hatte; - seit aber Bas’ Ursel mir den Fetzen vorgehalten, den sie Dir aus Deinem Federbalg gerissen, - beim Höllenelement! mich reut’s nur noch, daß mir die Bestien solch’ Stück Arbeit nachgelassen!“

Noch einmal suchte ich zu Worte zu kommen; und, da der Junker schwieg, so dachte ich, daß er auch hören würde. „Junker Wulf,“ sagte ich, „es ist schon wahr, ich bin kein Edelmann; aber ich bin kein geringer Mann in meiner Kunst und hoffe, es auch wol noch einmal den Größeren

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_097.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)