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verklärte und das ganze Zimmer überglänzte! Die lieben Pastorsleute, die Lehnsrühle mit den rothen Plüschkissen, das alte tiefe Sopha, auf dem Tisch beim Abendbrod der traulich sausende Theekessel, -- es war Alles helle, freundliche Gegenwart. Nur eines Abends - wir waren derzeit schon Secundaner - kam mir der Gedanke, welch’ eine Vergangenheit an diesen Räumen hafte, ob nicht gar jener todte Knabe einst mit frischen Wangen hier leibhaftig umhergesprungen sei, dessen Bildniß jetzt wie mit einer wehmüthig holden Sage den düsteren Kirchenraum erfüllte.

Veranlassung zu solcher Nachdenklichkeit mochte geben, daß ich am Nachmittage, wo wir auf meinen Antrieb wieder einmal die Kirche besucht hatten, unten in einer dunkelen Ecke des Bildes vier mit rother Farbe geschriebene Buchstaben entdeckt hatte, die mir bis jetzt entgangen waren.

„Sie lauten C. P. A. S.“ sagte ich zu dem Vater meines Freundes; „aber wir können sie nicht enträthseln.“

„Nun,“ erwiederte dieser; „die Inschrift ist

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_010.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)