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anstehen zu antworten, daß es Got also haben wolle, damit das Laster bestraft werde: gleichwie ich aber fest glaube, daß das höchste Wesen seinen Geschöpfen, gewisse Geseze, nach welchen sie bewegt und gelenket werden, eingepräget hat, und deren Einrichtung dasselbe niemals ausgenommen in sehr wenigen Fällen, änderet, so bin ich einer von denen, die nicht gleich zu denen Wundern ihre Zuflucht nehmen, so lange man noch physikalische Gründe angeben kan, und hieran mangelt es ja in unserm Falle nicht.

Der erste Grund wird uns in einer Anmerkung, die sich in der Onanie[WS 1] befindet, angegeben, allwo aber doch die Erklärung dieser Erscheinung, gleichwie viele andere zur Arzneilehre gehörige Dinge, mit Stillschweigen übergangen wird; ich meine nämlich die Gewalt, welche die schändliche Gewohnheit dermasen über das Gemüte der Selbstbefleker hat, daß die unflätige Gedanken sie zu allen Zeiten, an allen Orten, unter ernsthaften Geschäften, ja selbst bis zu dem Altar, sie mögen wollen oder nicht, begleiten (s)[1]. Nichts aber zerstreuet die

  1. (s) No sooner has uncleanness Got the masteri, over the heart, butforthwith it pursues [64] the Man every hvere, and keeps its possession of him at all times, and in all places. Upon the most serious occasions and in the very acts of Religion he ever – and – anon finds him self transported with lustful conceptions and desires, which incessantly follow hem, and, take up his thoughts etc. p. 17.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. in der Vorlage: Onnaie
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_71.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)