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mit blosen Augen keinen besondern Gang entdeken, allein es geschiehet doch eine beständige Einsaugung, vermöge derer in sich ziehenden Aederlein, (venae bibulae), die sich auf dem ganzen Weg, den der Samen gehet, befinden, als in denen Oberhoden oder Beisteher, (epididymides), denen Samenröhren, (vasa deferentia), und vor allen Dingen in denen Samenbläschen (vesiculae feminales). Man könte einen manigfaltigen Beweiß über den Zurükgang des Samens anführen, aber man kan denselben bei einer so gewissen Sache entbehren; ich will nur die Worte des berühmten Herrn von Hallers hier beibringen. Der Samen wird so lange in denen Samenbläschen aufbehalten / als der Mensch / weder wachend den Beischlaf ausübt / noch träumend geile Schekereien treibt. Nun reizt zwar der zu der Zeit vorhandene Vorrath des Samens zur Begattung / allein es wird doch viel Samen / besonders sein flüchtiger und rüchbahrer Teil / wieder in das Blut zurükgeführet / und wenn derselbe wieder hierhin gelanget ist / so verursacht er wunderbahre Veränderungen / denn er bringt den Bart und die Haare an denen Schamteilen hervor / befördert

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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_60.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)