Seite:De Selbstbefleckung Tissot 56.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

welcher allen Teilen ihren Ton und Bewegung erteilet / und zugleich zu denen Verrichtungen der Sele dienet / daher kan es nicht anders seyn / als daß die allzuhäufige und öftere Ergiesung desselben den Verstand und die Kräften des Körpers schwächt (a)[1]. Der Samen wird eben wie das / was in dem Gehirn abgeschieden wird / durch alle Nerven des Körpers verteilet / und ist fast von eben der Art und Natur; Daher ist die Absonderung der Lebensgeister um so sparsamer / je häuffiger und verschwendrischer jener ausgeleeret wird (b)[2]. Der berühmte Gorter hält ihm noch eine grösere Lobrede, der Samen, sagt er, ist die allervortreflichste und am meisten ausgearbeitete Feuchtigkeit / er wird durch die allerbesten Daungskräfte gezeuget / und entstehet vielleicht aus eben dem edelsten Theile unserer Säfte / woraus die Lebensgeister ihren Ursprung nemen / welches aus der Gemeinschaft / worinnen sie mit einander stehen / zu erhellen scheint (c)[3].

  1. (a) wie oben Cas. 112. p. 293.
  2. (b) wie oben.
  3. (c) de Perspiratione insinsibile Cap. XVII. §. 5. p. 219.[49] Auch ist eine Ausgabe vorhanden, in welcher G. A. Jacques 1720. die Frage aufbrachte: An humorum præstantior semen? und er bejahete es, nach dem gewöhnlichen Gebrauch des Orts
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_56.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)