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bei dem Hippokrates finden wir das Beispiel von einem Jüngling der nach dem Misbrauch des Beischlafs und des Weines in eine ungewöhnliche und tödliche hizige Krankheit gefallen ist. Zu Melibea lage ein gewisser Jüngling von wegen der Schwelgerei / des öftern Beischlafs und unmäsigen Trinkens eine geraume Zeit krank. Er empfande einen Schauer und hatte doch Hize dabei / er hatte keinen Schlaf / aber es plagte ihn auch kein Durst. Am ersten Tage giengen unter beständigem Zuflusse derer Feuchtigkeiten viele Unreinigkeiten durch den Stuhl von ihm / und die nächstfolgende Tage schosse es wie Wasser fort: er gab wenigen / dünnen ungefärbten Harn von sich / er hohlte langsam und schwehr Athem / die Gegend um die Herzgrube ware etwas weichlich und abhängend / dabei ware ein beständig anhaltendes Herzklopfin; er harnte in der Folge einen fettigen Harn / und allgemach wurde er am Gemüthe angegriffen / indem er still und ohne Rede da lag / die Haut ware troken und ausgedehnt, manchmahl ware der Stuhlgang in Menge und dünne / manchmahl aber gallicht und fettig. Am 14ten Tag

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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_45.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)