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schnell erfolgen. Ueberdem ist es bekant genug, daß die Hypochondrie an und vor sich oft einen wirklichen Samenflus nach sich gezogen hat. Ich habe hier einen Fremden gekennt, der aus Furcht von der geilen Seuche angestekt zu werden, sich der Selbstbeflekung ergeben hatte, und dadurch in eine so grose Hypochondrie und Herzens-Angst verfiele, daß man ihn nicht einen Augenblick vor recht gesund halten konte. Dabei ware sein Gemüte so unruhig, daß nirgends seines Bleibens ware, und er sich gezwungen sahe, beständig seinen Auffenthalt zu verändern.

Bei einigen ist die Angst so gros, daß sie sich recht herzlich den Tod wünschen.


Weil ich nicht leben kan, so wolt ich daß ich sterben könnte,
Der Tod erfreut ja die Elende,
Ich wünsch ihn mit Begier,
Und doch flieht er vor mir.
 M.


Zitternd lase ich vor zwei Jahren in einem französischen Briefe: Wenn mich die Religion nicht abhielte / so hätte ich mir schon von dem Leben geholfen /

Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_41.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)