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wahrgenommen und bei einem andern hat er das Gehirn so ausgetrocknet gefunden / daß er solches unter der Hirnschale hier und da anstosen hörte. Ich kenne einen sehr gelehrten aber dabei zärtlichen und pflegmatischen Mann / der in seinem neun und fünfzigsten Jahre eine junge und sehr geile Frau heurathete, und in der dritten Woche nach der Hochzeit von wegen des allzufleißigen Beischlafs in eine plözliche und gänzliche Blindheit verfallen ist / in dem vierten Monat gieng er den Weg alles Fleisches (q)[1]. Schelhammer hat wahrgenommen, daß aus der Verschwendung der Lebens-Geister folgende Krankheiten entstehen: nemlich der Magen fängt an schwach zu werden / der Appetit vergehet gänzlich / und wenn dermasen die Speisen nicht gehörig genommen werden können / so werden alle Glieder mat / das Herz bewegt sich nur schwach / der Pulsschlag wird auch geringer und nach und nach hinfälliger; überdeme kan aus dem allzugrosen Verlust der Lebens-Geister

  1. (q) Decur 2. aun. 5. append. observ. 88. p. 56.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_25.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)