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durch die Blutadern der Leber mitgetheilet wird. Denn wenn die Verrichtungen dieser vornemsten Eingeweide so augenscheinlich gestöhret sind / so wird nothwendig der ganze Körper kraftlos, die Gemüthskräften werden stumpf / und der Mensch komt auf eine elende Art um das Leben.

Bei dem Samuel Vespretius stiegen aus einem ungesunden Milz so viele Dünste nach dem Gehirne / daß dadurch eine Menge scharfen Schleimes im Anfange zwar nur in sein Hinterhaupt und Naken flosse, allein kurz hernach ergosse sich derselbe auch in das Rükmark / und vornemlich in die Lenden / Hüften und ihre Gewerbe. Der folternde Schmerz in diesen Teilen hat ihn unaufhörlich dermasen gemartert,

daß er alle Farbe und alles Ansehen verlohr / und in ein schleichendes Fieber verfiele; dieses hat ihn endlich auf eine so langsame, elende und jämmerliche Todes-Art aufgerieben / daß er mehr als einmal gewünscht hat, die matte Seele aus dem wiederstrebenden Körper auszublasen. (l)[1] Der unmäsige Beischlaf troknet die Nerven, das

  1. (l) Observ. med. lib. III, Cap. XXIV.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_23.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)