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wegen des daselbst mehr als in kältern Ländern Teutschlandes erzeugten Samens mit der Epilepsie befallen worden wären, andere wurden mit Erstarrung der Ruthe (priapismus), andere mit nächtlichen Besudelungen geplaget. Man kan daher vor ganz gewis annemen, daß aus der Menge des Samens Krankheiten entstehen (z)[1]; doch sind diese Fälle selten, und kommen gewis nicht alle Tage vor, man kan ihnen überdeme leicht durch eine gute Lebens Ordnung vorbeugen, und wie schon gesagt, so wendet die fleißige Natur, diese Krankheiten durch die nächtliche Besudelungen ab. Wenn sich dieselben selten einfinden, gleichsam aus Nothwendigkeit nur entstehen, und keinen Verlust der Kräfte verursachen, so hat man nicht nöthig dagegen zu gebrauchen: stellen sie sich aber oft ein, so ist zu befürchten, daß sie sich vermöge der Macht der Gewohnheit immer noch mehr und mehr vervielfältigen, und zulezt


  1. (z) Eben der Dr. Jaques, der 1720. wie wir gesagt haben, von der Vortreflichkeit des Samens gehandelt hat, legte 1722. die Frage vor: an ex negato Veneris usu morbi? d. i. ob aus dem Mangel des Beischlafs Krankheiten entstehen? eine feine, nichts bedeutende Probschrift.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. , Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_117.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)