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ersezen (n)[1]. Dieses werden die leicht verstehen, welche wissen, daß die Arzneien nichts anders als Werkzeuge der Natur sind. Unter der Natur aber verstehe nichts anders als eine Vereinigung und übereinstimmende Austeilung derer Kräften. So lang also die Kräfte da sind, sezen sie die zu verschiedenen Absichten dienende Mittel in ihre Würksamkeit: aber wer wird dieselben wieder herstellen können, wenn es an diesen mangelt? Es findet sich noch eine Schwierigkeit bei der aus der Venuslust entstandenen Schwachheit; es ist nämlich nicht möglich, sich derjenigen Mittel dabey zu bedienen, welche bey anderen schwachen Personen, denen noch wenigen übrigen Kräften die Hand bieten, wie solches die Erfarung gelehret hat. Hingegen dieser Dinge ihre Schädlichkeit in unserem Falle haben eben Boerhave und Hofman angegeben, denn indeme sie die Teile, welche wir zu besänftigen trachten, reizen, so ziehen sie mehr Schaden nach sich, in Ansehung derer darauf sich einfindenden Samenentschüttung und derer venerischen Vorstellungen, als sie durch eine vorübergehende kurze Stärkung Nuzen stiften. Ich habe gesehen, daß bei denen, die durch

  1. (n) de Perspirat, insensib. p. 504.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_097.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)