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auf die Seite oder den Bauch lege; oder man kan unter das Gesäse (clunibus) eine dünne ausgedehnte Bleiplatte legen, oder man kan dasselbe mit Schwämmen, die mit kaltem Eßig und Wasser getränket sind, belegen, oder man kan die Teile mit kühlenden Dingen ansprizen ode vermittelst der Hände befeuchten, dergleichen aus Granatäpfelblüte, aus Acacien oder Hypocistis und dem Flöhsamenkraute bereitet werden, denn alle diese Dinge sind von besonderer Würkung: Desgleichen mus man ihm zusammenziehende, verdikende und erkältende Speisen geben, man hat ihm auch ein kältendes und anziehendes Getränke zu reichen, das zwar nicht mit vieler Kunst braucht zubereitet zu werden. Hernach mus man ihn nach der gemeinen Weise stärken, und ihn an das kalte Bad gewöhnen, welches die Griechen Ψυχρολουσίαν nennen, auch mus man die leidende Teile stark reiben, denn sie können eine starke Zusammenziehung vertragen (g)[1]. Zuletzt tadelt er mit recht einige vorgeschlagene unschikliche Räthe, wohin besonders das Binden der Ruthe gehöret, dessen Nichtigkeit

  1. (g) de Morbis chronicis lib. V. Cap. VII. p. m. 579.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_092.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)