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nicht nur kein Ueberflus des Samens da ist, sondern wenn es so gar an demselben mangelt. Ferner verderben sich Knaben und Mägdchen von ihren Kameraden unterrichtet, oft, ehe und bevor die Natur gewöhniglich zu der Begattung anzureizen pflegt. Auch schwache und die, welchen es an Blut und Samen manglet, verunfläten sich dadurch, aber was nimt es leider vor ein Ende? Indeme ich dieses schreibe, erhalte ich einen Brief, worinnen ich neben der Erzälung von tausend Unpäslichkeiten lese: Nunquam credidissem tot infirmitatibus premi posse naturam humanam, d. i. ich hätte niemals geglaubt, daß die menschliche Natur mit so vielen Schwachheiten könne heimgesucht werden. So klagt ein Mann, der von Natur schwächlich ist, und seine Krankheit noch durch seine jugendliche Hand vergrösert hat. Doch wieder zur Sache.

Die vierte Ursache, warum die Selbstbefleckung bei einerlei Menge Samen mehr schadet, als der Beischlaf, ist diese: wenn gleich der Samen nicht öfterer vergossen wird, so müsen doch nichts desto weniger die beständige Steifmachungen der Ruthe, welche sie durch das Kützeln und Reizen hervorbringen, die Kräfte sehr mitnemen; denn

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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)