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bewiesen, daß der in den Samenbläsgen angehäufte Samen keinesweges schade, und wenn er auch überflüsig, durch eine nächtliche Besudelung fortgehe, so fügt er hinzu: Hieraus ist abzunehmen, daß der Diogenes Cynicus ein schändlicher und unflätiger Mann müse gewesen sein, indem er mit seiner eigenen Hand Hochzeit gehalten hat! – Deswegen ist auch Galenus zu tadeln, welcher vorgiebt, er seie der allerenthaltsamste gewesen, da er doch hierinnen sich nicht hat enthalten wollen, sondern vielmehr ein schändlicher Selbstbefleker gewesen ist (y)[1]. Zweitens, wenn ich auch die Nothwendigkeit der Samenentschüttung zugeben wolte, so erhellet doch aus dem 3ten, 2ten und ersten Grunde, welche den Schaden der Selbstbeflekung beweisen, daß diese schändliche Sache in medicinischem Sinn, ohne des Lasters zu gedenken, niemals zuzulasen seie, indem sie nothwendig Schaden bringt. Denn diejenige, welche derselben nachhängen, die geben nicht dem Samenreiz, sondern dem Trieb der Einbildungskraft geichsam gezwungener Weise alsbald Gehör, und oft zu einer Zeit, da

  1. (y) Elysius jucundarum quæstionum campus, Quæst. 46. p. 569.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_076.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)