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sol gesagt werden, zu eben denen Bewegungen antreibt, welche eine vorhergegangener künstlicher Reiz hervorgebracht hatte; gleichwie dann in der Engländischen Samlung bereits erzälet worden ist, daß bei einer Frau auf die Selbstbeflekung die geile Wuth gefolget seie.

Der zweyte und dritte Grund lösen uns auch einen Einwurf auf, dessen hier erwähnet werden mus. Ein jeder Mitschuldiger wendet die Lobrede, welche Galenus auf den Diogenes gehalten hat, auf sich an, derselbe schreibt: Der Diogenes Cynicus seie zwar ansonsten unter allen Sterblichen der Allerenthaltsamste gewesen, dennoch habe er der Wollust nachgehanget, nicht, daß er sich von dem Vergnügen, welches mit der Samenauslerung verknüpft gehet, als einem scheinbaren guten dazu hätte sollen verleiten lasen, sondern damit er dem Schaden, den der zurückgehaltene Samen verursacht, vermiede (x)[1]. Hiergegen habe ich vieles einzuwenden, denn erstens hat Caspar a Reyes unter vielen andern wol erinnert, daß die Schuzschrift des Galenus nichts bedeuten wolle: nachdem er durch die Erfarung

  1. (x) Oper. omn. I. 4. p. 153.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_075.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)