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Erschlagen, euern Kaiser! Und euch trägt
Die Erde noch! Euch leuchtet noch die Sonne!

Parricida
Tell, hört mich, eh ihr –

Tell
 Von dem Blute triefend
Des Vatermordes und des Kaisermords,
Wagst du zu treten in mein reines Haus,
Du wagsts, dein Antliz einem guten Menschen
Zu zeigen und das Gastrecht zu begehren?

Parricida
Bei euch hofft’ ich Barmherzigkeit zu finden,
Auch ihr nahmt Rach’ an euerm Feind.

Tell
 Unglücklicher!
Darfst du der Ehrsucht blutge Schuld vermengen
Mit der gerechten Nothwehr eines Vaters?
Hast du der Kinder liebes Haupt vertheidigt?
Des Heerdes Heiligthum beschützt? das Schrecklichste,
Das Lezte von den deinen abgewehrt?
– Zum Himmel heb’ ich meine reinen Hände,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_232.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)