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Walther Fürst
Seid ihr es, Melchthal? Bringt ihr uns die Freiheit?
Sagt! Sind die Lande alle rein vom Feind?

Melchthal (umarmt ihn)
Rein ist der Boden. Freut euch, alter Vater!
In diesem Augenblicke, da wir reden,
Ist kein Tyrann mehr in der Schweitzer Land.

Walther Fürst
O sprecht, wie wurdet ihr der Burgen mächtig?

Melchthal
Der Rudenz war es, der das Sarner Schloß
Mit mannlich kühner Wagethat gewann,
Den Roßberg hatt’ ich Nachts zuvor erstiegen.
– Doch höret, was geschah. Als wir das Schloß
Vom Feind geleert, nun freudig angezündet,
Die Flamme prasselnd schon zum Himmel schlug,
Da stürzt der Diethelm, Geßlers Bub, hervor,
Und ruft, daß die Brunekerinn verbrenne.

Walther Fürst
Gerechter Gott!
(Man hört die Balken des Gerüstes stürzen)

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_209.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)