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Und diese Nacht wird hoch geschwelgt zu Küßnacht.
Kommt mit! ’s ist jeder Biedermann geladen.

Tell
Ein ernster Gast stimmt nicht zum Hochzeithaus.

Stüssi
Drückt euch ein Kummer, werft ihn frisch vom Herze
Nehmt mit was kommt, die Zeiten sind jezt schwer.
Drum muß der Mensch die Freude leicht ergreifen.
Hier wird gefreit und anderswo begraben.

Tell
Und oft kommt gar das eine zu dem andern.

Stüssi
So geht die Welt nun. Es giebt allerwegen
Unglücks genug – Ein Ruffi ist gegangen
Im Glarner Land und eine ganze Seite
Vom Glärnisch eingesunken.

Tell
 Wanken auch
Die Berge selbst? Es steht nichts fest auf Erden.

Stüssi
Auch anderswo vernimmt man Wunderdinge.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_190.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)