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Rudenz
Bertha! Ihr haßt mich, ihr verachtet mich!

Bertha
Thät ichs, mir wäre besser – Aber den
Verachtet sehen und verachtungswerth,
Den man gern lieben möchte –

Rudenz
 Bertha! Bertha!
Ihr zeiget mir das höchste Himmelsglück,
Und stürzt mich tief in Einem Augenblick.

Bertha
Nein, nein, das Edle ist nicht ganz erstickt
In euch! Es schlummert nur, ich will es wecken,
Ihr müßt Gewalt ausüben an euch selbst,
Die angestammte Tugend zu ertöden,
Doch wohl euch, sie ist mächtiger als ihr,
Und trotz euch selber seid ihr gut und edel!

Rudenz
Ihr glaubt an mich! O Bertha, alles läßt
Mich eure Liebe seyn und werden!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite {{{Seite}}}. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_116.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)