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Von meinem Vater? Nicht ertrag ich’s länger,
Als ein Gefang’ner müßig hier zu liegen.
Was hab’ ich denn so sträfliches gethan,
Um mich gleich einem Mörder zu verbergen?
Dem frechen Buben, der die Ochsen mir,
Das trefflichste Gespann, vor meinen Augen
Weg wollte treiben auf des Vogts Geheiß,
Hab’ ich den Finger mit dem Stab gebrochen.

Walther Fürst
Ihr seid zu rasch. Der Bube war des Vogts,
Von eurer Obrigkeit war er gesendet,
Ihr wart in Straf’ gefallen, mußtet euch,
Wie schwer sie war, der Buße schweigend fügen.

Melchthal
Ertragen sollt’ ich die leichtfert’ge Rede
Des Unverschämten: „Wenn der Bauer Brod
Wollt’ essen, mög’ er selbst am Pfluge zieh’n!“
In die Seele schnitt mir’s, als der Bub die Ochsen,
Die schönen Thiere, von dem Pfluge spannte,
Dumpf brüllten sie, als hätten sie Gefühl
Der Ungebühr, und stießen mit den Hörnern,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_037.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)