Seite:De Schiller Die Räuber p 012.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

weiter und ungeheurer ihre Verirrung, desto imputabler ihre Verfälschung.

Klopstoks Adramelech wekt in uns eine Empfindung, worinn Bewunderung in Abscheu schmilzt. Miltons Satan folgen wir mit schauderndem Erstaunen durch das unwegsame Chaos. Die Medea der alten Dramatiker bleibt bei all ihren Greueln noch ein grosses staunenswürdiges Weib, und Shakespears Richard hat so gewiß an Leser einen Bewunderer, als er auch ihn hassen würde, wenn er ihm vor der Sonne stünde. Wenn es mir darum zu thun ist, ganze Menschen hinzustellen, so muß ich auch ihre Vollkommenheiten mitnehmen, die auch dem bösesten nie ganz fehlen. Wenn ich vor dem Tyger gewarnt haben will, so darf ich seine schöne

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite XII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_p_012.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)