Seite:De Schiller Die Räuber 221.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Räuber. Legt ihn an Ketten! Er ist rasend worden.

R. Moor. Nicht, als ob ich zweifelte sie werde mich zeitig genug finden, wenn die obere Mächte es so wollen. Aber sie möchte mich im Schlaf überrumpeln, oder auf der Flucht ereilen, oder mit Zwang und Schwerd umarmen, und dann wäre mir auch das einige Verdienst entwischt, daß ich mit Willen für sie gestorben bin. Was soll ich gleich einem Diebe ein Leben länger verheimlichen, das mir schon lang im Rath der himmlischen Wächter genommen ist?

Räuber. Laßt ihn hinfahren. Es ist die Groß-Mann-Sucht. Er will sein Leben an eitle Bewunderung sezen.

R. Moor. Man könnte mich darum bewundern. Nach einigem Nachsinnen. Ich erinnere mich einen armen Schelm gesprochen zu haben als ich herüberkam, der im Taglohn arbeitet und eilf lebendige Kinder hat – Man hat

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_221.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)