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Werken der Finsterniß dieß himmlische Licht zu besudeln – Gehet hin zur Rechten und Linken – Wir wollen ewig niemals gemeine Sache machen.

Räuber. Ha Muthloser! Wo sind deine hochfliegende Plane? Sinds Saifenblasen gewesen, die beym Hauch eines Weibes zerplazen?

R. Moor. O über mich Narren, der ich wähnete die Welt durch Greuel zu verschönern, und die Geseze durch Gesezlosigkeit aufrecht zu halten. Ich nannte es Rache und Recht – Ich maßte mich an, o Vorsicht die Scharten deines Schwerds auszuwezen und deine Parteylichkeiten gut zu machen – aber – O eitle Kinderey – da steh ich am Rand eines entsezlichen Lebens, und erfahre nun mit Zähnklappern und Heulen, daß zwey Menschen wie ich den ganzen Bau der sittlichen Welt zu Grund richten würden. Gnade – Gnade dem Knaben, der Dir vorgreiffen wollte – Dein eigen allein ist die Rache. Du bedarfst nicht des Menschen Hand. Freylich stehts nun in meiner Macht nicht mehr

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_219.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)