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fliehen, – Tod ist meine Bitte nur. – Verlassen, verlassen! Nimm es ganz in seiner entsezlichen Fülle, verlassen! Ich kanns nicht überdulden. Du siehst ja, das kann kein Weib überdulden. Tod ist meine Bitte nur! Sieh, meine Hand zittert! Ich habe das Herz nicht zu stosen. Mir bangt vor der blizenden Schneide – dir ists ja so leicht, so leicht, bist ja Meister im Morden, zeuch dein Schwerd, und ich bin glücklich!

R. Moor. Willst du allein glücklich seyn? Fort, ich töde kein Weib!

Amalia. Ha Würger! du kannst nur die Glüklichen tödten, die Lebenssatten gehst du vorüber. Kriecht zu den Räubern. So erbarmet euch meiner, ihr Schüler des Henkers! – Es ist ein so blutdürstiges Mitleid in euren Blicken, das dem Elenden Trost ist – euer Meister ist ein eitler feigherziger Praler.

R. Moor. Weib, was sagst du? Die Räuber wenden sich ab.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_216.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)