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wenn ich allein bin. Laß nur, laß nur! Es wird vorübergehen, du bleibst.

Daniel. Oh ihr seyd ernstlich krank.

Franz. Ja freylich, freylich! das ists alles. – Und Krankheit verstöret das Gehirn, und brütet tolle und wunderliche Träume aus – Träume bedeuten nichts – nicht wahr Daniel? Träume kommen ja aus dem Bauch, und Träume bedeuten nichts – ich hatte so eben einen lustigen Traum er sinkt unmächtig nieder.

Daniel. Jesus Christus! was ist das? Georg! Conrad! Bastian! Martin! so gebt doch nur eine Urkund von euch! Rüttelt ihn. Maria, Magdalena und Joseph! so nimmt doch nur Vernunft an! So wirds heissen, ich hab ihn tod gemacht! Gott erbarme sich meiner!

Franz verwirrt. Weg – weg! was rüttelst du mich so, scheußliches Todengeripp? – die Toden stehen noch nicht auf –

Daniel. O du ewige Güte! Er hat den Verstand verloren.

Franz richtet sich matt auf. Wo bin ich? – du Daniel? was hab ich gesagt? merke nicht drauf! ich hab eine Lüge gesagt, es sey was es wolle – komm! hilf mir auf! – es ist nur ein Anstos von Schwindel – weil ich – weil ich – nicht ausgeschlafen habe.

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_186.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)