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trillern deine Schlafkammeraden Alter – dir schmekt?

Die Stimme. Hungerte mich sehr. Habe Dank, Rabensender fürs Brod in der Wüste! – Und wie gehts meinem lieben Kind, Herrmann?

Herrmann. Stille – Horch – Geräusch wie von schnarchenden! hörst du nicht was?

Stimme. Wie? hörst du etwas?

Herrmann. Den seufzenden Wind-laut durch die Rizen des Thurms – Eine Nachtmusik davon einem die Zähn klappern, und die Nägel blau werden – Horch noch einmal – Immer ist mir, als hört ich ein Schnarchen. – Du hast Gesellschaft, Alter – Hu hu hu!

Stimme. Siehst du etwas?

Herrmann. Leb wohl – leb wohl – Grausig ist diese Stätte – Steig ab ins Loch – droben dein Helfer, dein Rächer – verfluchter Sohn! –

Will fliehen. 

Moor Mit Entsezen hervortretend. Steh!

Herrmann Schreyend. Oh mir!

Moor. Steh, sag ich!

Herrmann. Weh! Weh! Weh! Nun ist alles verrathen!

Moor. Steh! Rede! Wer bist du? Was hast du hier zu thun? Rede!

Hermann. Erbarmen o Erbarmen gestrenger Herr! – Nur ein Wort höret an, eh ihr mich umbringt.

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_173.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)