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des durch einanders in die Stephans-Kirche geschlichen und die Borden vom Altar-Tuch abgetrennt, der liebe Gott da, sagt ich, ist ein reicher Mann, und kann ja Goldfäden aus einem Batzenstrick machen.

Schweizer. Du hast wohl gethan – was soll auch der Plunder in einer Kirche? Sie tragens dem Schöpffer zu, der über den Trödelkram lachet, und seine Geschöpffe dörfen verhungern. – Und du Spangeler – wo hast du dein Nez ausgeworffen?

Ein Zweyter. Ich und Bügel haben einen Kaufladen geplündert und bringen Zeug für unser funfzig mit.

Ein Dritter. Zwey goldne Sakuhren hab ich weggebixt, und ein Duzend silberne Löffel darzu.

Schweizer. Gut, gut. Und wir haben ihnen eins angerichtet, dran sie vierzehn Tage werden zu löschen haben. Wenn sie dem Feuer wehren wollen, so müssen sie die Stadt durch Wasser ruiniren – Weist du nicht, Schufterle, wie viel es Tode gesezt hat?

Schufterle. Drey und achtzig sagt man. Der Thurm allein hat ihrer sechszig zu Staub zerschmettert.

Räuber Moor. sehr ernst. Roller, du bist theuer bezahlt.

Schufterle. Pah! pah! was heißt aber das? – ja, wenns Männer gewesen wären – aber da

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_095.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)