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Räuber Moor zu Pferd.
Schweizer. Roller. Grimm. Schufterle. Räubertrupp mit Koth und Staub bedeckt, treten auf.

Räuber Moor vom Pferd springend. Freyheit! Freyheit! – – du bist im trocknen, Roller! – Führ meinen Rappen ab, Schweizer, und wasch ihn mit Wein. Wirft sich auf die Erde. Das hat gegolten!

Razmann zu Roller. Nun bey der Feueresse des Plutos! bist du vom Rad auferstanden?

Schwarz. Bist du sein Geist? oder bin ich ein Narr? oder bist dus wirklich?

Roller in Athem. Ich bins. Leibhaftig. Ganz. Wo glaubst du, daß ich herkomme?

Schwarz. Da frag die Hexe! der Stab war schon über dich gebrochen!

Roller. Das war er freylich, und noch mehr. Ich komme recta vom Galgen her. Laß mich nur erst zu Athem kommen. Der Schweizer wird dir erzählen. Gebt mir ein Glas Brandtenwein! – du auch wieder da, Moriz? Ich dachte dich wo anders wieder zu sehen – gebt mir doch ein Glas Brandtenwein! meine Knochen fallen auseinander – o mein Hauptmann! wo ist mein Hauptmann!

Schwarz. Gleich, gleich! – so sag doch, so schwäz doch! wie bist du davon kommmen? wie haben wir dich wieder? der Kopf geht mir um. Vom Galgen her, sagst du?

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_090.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)