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Vor Ihm entfliehet die Brut der Orkus erzeugten Kabale,

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Und birgt sich verhüllet in ewige Nacht;

Das Schwert, – mit Lorbeer’n umkränzt –
ruht friedlich im Schatten der Palme,
Die Pallas mit schützender Ägis bewacht.

Die graue Vorzeit erstaunt’ ob Thassilo’s Heldengeschlechte,

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Das, Kronen verschmähend [1] sich glücklicher fand,

Der Kronen Stütze zu seyn; bis später ein mächtiger Enkel
Die heilige Binde dem Haupte umwand. [2]

  1. Friedrich der Zweyte, der zweyte Kurfürst von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern, seiner Tapferkeit wegen genannt: Friedrich mit den eisernen Zähnen, welcher seit 1440, regierte, schlug die ihm vom Pabst angebotene Böhmische, und die ihm von den Pohlen selbst angetragene Pohlnische, Krone aus.
  2. Friedrich der Erste, ein Sohn des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelms, setzte sich mit eigner Hand die Krone auf sein gesalbtes Haupt am 26. Januar 1701, zu Königsberg in Preussen.
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Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_255.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)