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Ja, zurückgegeben ist mir meine
Würde, Selbstheit und Beruhigung.

Schnell entthronet wurde der Besieger
Meines Herzens; ach, ich sah’ in ihm

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Nur Cytherens listigen Betrieger,

Und schwur ewig – ewig ihn zu fliehn!

Dort, wo ihm das reinste Feuer brannte,
Auf des Herzens heiligem Altar,
Wann ich weinend den Geliebten nannte.

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Und das Echo seines Namens war;


Dort verlöscht’ im kühlen Wunderbade
Des Silemnus, jenes Zauberbild,
Welches noch am blühenden Gestade
Seines Flusses, dieses Herz erfüllt.

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Habe Dank! du reine Götterquelle!

Mehr als Leben gabst du mir zurück.
Denn in deiner sanften Silberwelle
Find’ ich wieder, mein verlornes Glück.

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_252.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)