Und schnell durchbebten Huld’as goldne Saiten
Der Liebe mächtiges Gefühl;
Für Sie entschwand des Ruhms Unsterblichkeiten,
Sie sah und fühlte nur Aurorens Einen Blick,
Den Blick der Liebe, sonder Gleichen!
Diese beiden Gedichte rissen mich durch ihre Schönheiten hin; und aus diesem Gefühle entstand das Gedicht von mir, welches um ganz verstanden zu werden, mit den beiden andern Gedichten erscheinen muß. Hier sind sie:
Über Guid’os Aurora.
Die Sonne steigt von Osten leicht empor;
Von gold’nem, schimmernden Gedüft umflossen,
Schwebt Eos ihrem Wagen lächeln vor.
Der Himmel glüht, mit Purpur übergossen.
Hoch über Wolken, mit verhängtem Zügel.
In Eos mildem lieblichen Karmin
Verklären sich die dunkeln Blumenhügel.
Fern bricht sich, auf des Meeres düsterm Blau,
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_240.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)