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Du brichst den Bund, und meine Thränen fließen
Der bängsten Wehmuth voll auf dies zerriß’ne Herz. –
O, möchtest du sie einst aus Reue nicht vergießen,

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Aus Jammer über meinem Schmerz.


Wenn ich den Kampf bald überstanden habe,
Des Lebens Lüge flieht, die Wahrheit mich umgiebt:
Dann komm’ und weine sanft auf meinem stillen Grabe
Um die, so dich zu heiß geliebt.

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Du täuschtest sie, und raubtest ihrem Blicke

Der Liebe Ideal, das mich mit dir vereint.
Der Zauber ist gelös’t, und nichts bleibt mir zurücke –
Ists möglich –! als ein kalter Freund?

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_216.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)