Seite:De Neue vermischte Gedichte (Bandemer) 147.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Aber, ach! es ändern sich die Scenen

30
Eh’ der Knoten noch sich fest geschürzt;

Und benetzt mit tausend heißen Thränen
Liegt mein Glück hin in ein Nichts gestürzt.

O, so mag dieß Herz mein Urtheil sprechen,
Das allein so wahr, so innig liebt.

35
Mag die Wollust nur die Rosen brechen,

Die sie lächelnd ihren Sklaven giebt.

Ich verachte ihre schnöden Freuden,
Und die Liebe, die mein Herz verrieth;
Bis mein Geist nach durchgekämpften Leiden

40
Zu dem Thron der reinsten Liebe flieht.
Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_147.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)