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Küßt’ ich dich, du Pfand der Treue!
Von dem heiß geliebten Mann,

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Den ich jetzt durch dich aufs Neue

Mehr als jemahls liebgewann.

Kleine, süße, theure Bürde! —
Ach, dem Glücke kommt nichts gleich
Das ich fühle — Mutterwürde,

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Durch dich bin ich groß und reich!


Segen ström’ auf dich hernieder,
Den Gott seinem Liebling giebt.
Werde, wie dein Vater, bieder,
Und von aller Welt geliebt.

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Und dein Engel wache, leite

Freundlich dich an seiner Hand,
Daß dein Fuß nie strauchelnd gleite
An des Abgrunds Blumenrand.

O, du lächelst! und ich fühle

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Mich, als Seligste der Welt!

Jeder Wunsch ist jetzt am Ziele,
Weil mein Arm dich, Engel! hält.

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_082.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)