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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

mich, in meinem Vaterlande mir selbst und den Wissenschaften zu leben, die einige ausserordentliche Köpfe in Deutschland ihrer höchsten Stufe nahe gebracht haben. Die Nachrichten, die ich von Charlotten eingezogen hatte, ließen mich erwarten, daß sie meinem Wunsche, der Ihrige zu werden, nicht entgegen seyn würde. – – Marie! Ich bin keiner von denen, die mit immer vollen Segeln nach ihrem Glücke jagen; das Vergnügen ist nicht das erste, wonach ich trachte; ich habe gelernt mir vieles zu versagen, und mich mit wenigem zu begnügen. Aber wo ich glaube, daß der Verstand und die Rechtschaffenheit ihr Geschäft gethan haben, wo ich glaube, daß sich ein Glück mit meiner Pflicht verträgt, wo ich es mir für erlaubt halte zu genießen: da, ich gestehe es, da lasse ich meinem Herzen und meiner Einbildungskraft die Zügel, da will ich nicht gehemmt, nicht gebunden seyn, da will ich ganz, da will ich ungestört genießen. Dieß war es, Marie, als Sie vorhin einen Mann mit dem Feuer eines Jünglings zu ihren Füßen aufbrausen sahen. Es war ein Mann, der seinen

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_328.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)