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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

meine Nerven keine gute That aushalten? – Was finde ich hier? (Sie hält eine rothe Schleife, die aus ihrem Busen gefallen ist). Seine Farbe! Es ist die Schleife, die er mir bey seiner Abreise gab. (Sie läßt das Band fallen). Fahre hin, schöner Traum! Der Traum war Sünde; die Wirklichkeit würde eine Laster seyn. (Sie steht schweigend).

Moritz, der sich am Eingange umsieht.

Moritz. Es ist hier stiller geworden.

Marie. Es wird, Moritz.

Moritz. Wie ist Ihnen, meine Liebe? Sie haben sich erholt.

Marie. Ich habe mich besonnen, mein Freund. – Diesen Nahmen soll mir niemand streitig machen. Ich bitte um ihre Freundschaft, um ihre brüderliche Zärtlichkeit. Das übrige sey abgethan und vergessen.

Moritz. Übereilen Sie sich nicht, Marie.

Marie. Es ist von keiner Übereilung mehr die Rede. Die Übereilung ist geschehen. Ich

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_321.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)