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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

und sich entfernen. Ich schlug die Augen nieder, und blieb stille. Endlich spürte ich ihre Hand auf der meinigen. „Nicht ganz, wenn Sie wollen, Moritz; nicht ganz“ – hört ich sie stottern. Ich hielt ihre Hand, und sah ihr friedfertig in’s Gesicht. „Ich habe eine Schwester, sagte sie, und ein himmlisches Feuer glänzte in ihren schönen Augen; „die Tochter meines Herzens. Es ist Charlotte. Ich bin vor ihr hergegangen; ich habe ihr Mutterstelle vertreten. Ich habe sie geführt und gebildet“ – –

Hoffenberg. Du hast mir davon erzählt. Es war ein rührender Auftritt.

Moritz. Der Einfall überraschte mich, und die Thorheit war geschehen. Mir war – wie sage ich doch? – mir war, als ob sich Marie in ein zweyfaches Wesen theilte, wovon das Bessere bey mir zurück blieb. Marie, sagte ich, ich werde Sie nie verlassen. Ihre Schwester – ich heurathe ihre Schwester. Sie wird glücklich seyn, wir werden alle glücklich seyn“.

Hohenberg. Es ist doch sonderbar.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_262.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)