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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

mit ihrer Gegenwart zieren. Ich Unglücklicher! der ich ohne Sie nicht das sterbliche Leben, noch mich selbst liebe, rufe Sie weinend zurück! Dadurch erwacht wieder etwas Hofnung in mir und diese allein erhält mich noch hier!

4te Stanze.

Ach! Erde ist ihr schönes Gesicht geworden, das uns sonst hierunten für den Himmel und die Seeligkeit bürgte. Ihre unsichtbare Gestalt ist im Paradieß (nicht mehr verhüllt durch den Schleyer, welcher der Blüthe Ihrer Jahre Schatten machte) um sich wieder zu bekleiden, niemals aber mehr zu entkleiden. Dann werden wir sehen, daß die Seele um so viel schöner werden wird, als die ewige Schönheit die sterbliche übertrift.

5te Stanze.

Möchte Madonna schöner und anmuthsvoller zu mir zurückkehren, wo ihr Anblick am willkommensten ist, wie Sie weiß. Dieß ist die Eine Stütze meines Lebens; die andere ist ihr berühmter Name, dessen Klang meinem Herzen so süß tönt. Aber, wann mir einfallt, daß meine schönste Hofnung in ihrer Blüthe gestorben ist,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_095.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)