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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

32.

Nicht weit davon empfieng Vivonnens Heldenmuth

250
Der Feinde hochgeschwollne Fluth

Mit starkem Arm gleich einer ehrnen Mauer,
Bis Mark und Kraft aus seiner Faust entwich.
Da blickt er um, und – kalte Schauer
Ergreifen ihn – und sieht von seinen Theuren sich

255
Gerissen, sieht den Greis erschöpft zu Boden sinken,

Und Säbel blitzen über Adelinden.

33.

Nacht wirds vor seinem Angesicht,
In seinem Ohr verstummt das Schlachtgetümmel,
Besinnungslos starrt er zum Himmel,

260
Ein fürchterlicher Kampf – dann siegt die Kindespflicht,

Und wüthend rennt er fort, dem Vater beyzuspringen.
Schon hat er sich durch Feind und Leichen Bahn gemacht,
Entreißt sein Haupt den schon gezückten Klingen,
Und trägt mit starkem Arm ihn aus der Schlacht.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)