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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

Zweite Szene.

(Kreuzgang im Stifte zu Speyer. Der Bischoff in seinem Ornate, von vielen Domherren umgeben, geht stolz einher. Heinrich steht mit Treuholden schüchtern an der Pforte.)


Bischof (zu einem Domherrn.) Die heurige Jahreszeit verspricht eine reichliche Weinlese. Wenn er gedeiet, so laß’ ich Euch die Becher des Vespertrunks vergrößern.

Alle Domherren (mit tiefer Verbeugung) Dea gratias!

Bischof. Bruder Schaffner, sagt den Klosterknechten, daß sie das Frohngesinde mit größerer Strenge zur Arbeit antreiben. Man muß diese Hunde in der Zucht erhalten. Der Vogt soll die Gebühren des Stifts mit mehrerer Genauigkeit eintreiben, sonst werd’ ich ihn seines Dienstes entsetzen. (Einer von den Domherren verbirgt sich und geht ab. Der Bischof erblickt den Heinrich.) Was wollen die Leute dort? Vermuthlich ist’s wieder ein lumpichtes Bettelgesindel. Man muß den Thorwächtern gebieten, dergleichen schlechtes Gepak von den Pforten wegzupeitschen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_011.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)