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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Tausendfältigen Jammers, – er, er die einzige Quelle,[1]
Steht er, die Augen jetzo starr auf den Boden geheftet,
Jetzt zum Himmel empor gehoben; nun schreitet er schnellen
Fliegenden Tritts, nun langsam, vertieft; gebrochene Laute
Stehlen bald leiser, bald heller, sich von der Lippen: ein Seufzer
Stöhnt aus dem ängstlich arbeitenden Busen herauf, und ersticket
Mitten im Stöhnen. Der blutbespritzten Wimper entzittert
Jetzt eine Thräne des Zorns, und jetzt eine Thräne der Wehmuth.

     Wie die Blätter des Baums, von streitenden Winden gerüttelt,


  1. Der Dichter entwickelt hier die geheimsten Gefühle eines erhabenen Geistes in der drängendsten Situazion des Lebens. Siehe eine der folgenden Anmerkungen.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_301.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)