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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

ohne zu große Anstrengung zu gehn möglich ist. Indeß hat man Engländerinnen gesehen, die bis zur Spitze des Kraters gestiegen sind. Eine männliche Unternehmung! denn fremde Hülfe nützt hier wenig ohne persönliche Entschlossenheit und eigene Kraft.

Erst wenn man in die eigentliche Region des Vesuvs gelangt ist, erhält man einen Begriff von den Schwierigkeiten der Reise. Ihr unterer Theil ist von den Lavaströmen gebildet, die sich in verschiedenen Epochen ergossen haben, und ein schmaler Fußsteig windet sich zwischen diesen unförmlichen Massen durch. Einige Pomeranzenschaalen und zurückgebliebene Schuhsohlen bezeichneten ihn. Die zwote Hälfte des Berges ist regelmäßig konisch, und steigt beynahe senkrecht in die Höhe.

Da wir an diesem steilen Abhang standen, verweilten wir einige Augenblicke, um noch einmal auf die Gegend, die wir hinter uns ließen, zurück zu blicken. Die Sonne, in leichte Wolken gehüllt, sank gegen Westen hinab. Eine unermeßliche Gegend lag verschleiert zu unsern Füßen. Der Golph, der tiefer unten ein so majestätisches Ganzes bildete, war nun nur ein kleiner Theil der unabsehbaren Fläche von

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_244.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)