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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

18.

Vergebens ringt der beiden Gegner Wuth
Mit gleichem Glück, mit gleichem Muth;
Vergebens! Keiner siegt, und keiner kann verlieren,

140
Da beide gleich geschikt die Waffen führen.

Jetzt aber nimmt der Held von Montalban
Zuerst das Wort, besiegt vom stärkern Drange
Der Liebe, deren süßem Zwange
Das Herz nicht mehr gebieten kann:

19.

145
Mich Ferrau, ruft er aus, mich glaubst du zu verwunden?

Dich selbst befehdest du! Sprich, warum streiten wir?
Hast du die Strahlen jener Sonn empfunden,
Bist du in Lieb entbrannt gleich mir,
Warum verweilest du dich hier?

150
Bezwängest du mich auch mit tausend Wunden,

Die Schöne wird nicht dein! Schon allzuweit
Entfloh sie während unserm Streit.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_092.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)