Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. | |
|
Sieh! vor dem Pallast stehn im Waffenschmuck
Des Helden tapfre Streitgenossen, fordernd
100
Den Führer. – Da erwacht der Fürstin Schmerz;Zu groß für Worte hemmt er jeden Seufzer;
Auf starrer Zung’ erstirbt ihr jeder Ton.
An ihres Helden Brust sinkt sie dahin
In stummer Angst. Die Kinder, dicht um ihn
105
Gedrängt, wie hängen sie an seinen Knieen!Wie decken sie mit Küssen seine Hand! –
Nicht länger kämpft, den innern Sturm zu bergen,
Sein großes Herz. Herab des Helden Wange,
Herab strömt Männerkummer. Groß im Schmerz
110
Steht er, von seinen Kindern rings umschlossen,Und giebt der Zärtlichkeit und Liebe sich
In süßen Thränen hin. Dann richtet er
Den Blick zum Himmel: „Ew’ger Herr der Götter
Und Menschen, schaue gnadenvoll herab!
115
Gieb diesem treuen Weibe – ihre TugendVerdienet deine Huld – des Friedens Stunden.
Und du, erhabner Ahnherr, Sohn des Zeus,
Vergiß nicht diese, – Herkules, dein Blut!
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)