Seite:De Neue Thalia Band3 044.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

anhörte; indem aber kamen die andern schon zurück, und ich kehrte mit ihnen um, ohne das tiefe Loch in der Mitte der Höhle gesehn zu haben, wo man ehmals Schätze suchte. Saussure war vermuthlich der erste Fremde, der diese Höhle besuchte. In seinen Reisen erzählt er, wo und wie er zuerst von ihr hörte. Ein Schäfer, der ihn auf den Berg Vergy führte, wollte ihm beweisen, daß ehmals Feen oder Hexen viel Gewalt über dies Land gehabt hätten, und berief sich unter andern auf eine Grotte, die sie selbst in den Felsen gemacht haben sollten. Er hatte sie nicht besucht; Saussure erkundigte sich also in Cluse nach einem Führer dahin, und fand einen alten Mann, der vor langer Zeit mit 11 andern dort einen Schatz hatte heben wollen. Der abenteuerliche Bericht von seiner Unternehmung war folgender: Schon vor seiner Zeit, sagte er, hätten sich Leute an Stricken in das Loch hinabgelassen; wenn sie aber eine Strecke herab gefahren wären, sey ein schwarzer Bock gekommen, und habe sie in die Beine gebissen. Natürlich war das niemand anders, als der Teufel. Um ihn zu verjagen, nahmen die zwölf Helden von Cluse Reliquien und geweyhte Kerzen mit, legten eine Stange quer über die Oeffnung, und die einen 6 ließen die andern 6 an Stricken herab. Durch Hülfe der heiligen Waffen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_044.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)