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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

und scheint von unten auch nicht viel größer zu seyn. Und doch könnte bequem ein mäßiger Heuwagen hinein fahren. In dem andern steht ein ziemlich hoher Kirschbaum, den man im Wege für ein niedriges Gesträuch hält. So sehr verkleinert die Höhe von 1200 Fuß beydes. Auch scheint von unten gar kein Zugang in die Höhle zu seyn. In dem Dorfe Balme findet man die nöthigen Wegweiser. Wir nahmen diesmal zwey, einen jungen Burschen und einen Mann. Jener trug Lichter, Stricke, Feuerzeug und unsre Ueberröcke. Erwartungsvoll traten wir die Reise in das Feenschloß an. Der Weg war zwar gleich Anfangs jäh und steinigt, doch stiegen wir ihn ohne Anstoß. Der alte Guide gieng vor meinem Freunde, der junge vor mir her. So lange wir zwischen dem Gebüsche giengen, war der Pfad nicht viel schlimmer als auf dem Montanvert, nur daß er mit lauter kleinen Steinen bestreut war, auf welchen man leicht ausschurren konnte. Wir hatten etwa eine halbe Stunde, noch nicht die Hälfte des Wegs, zurükgelegt, als wir an Stellen kamen, wo viel Uebung und große Vorsicht nöthig war. Die Büsche, an die man sich im Nothfall halten konnte, hörten auf, der schmälere steinigte Pfad wurde abschüßiger. „Il va bientôt mieux, sagte mein Führer, um mir Muth zu machen, j’y ai

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_041.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)