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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

die die leichten Blätter bewegen, verbreiten eine Ruhe, Heiterkeit, ein Wohlseyn in der Seele, das nicht auszudrücken ist. Man wünscht hier, seinen Lauf endigen zu können, hier zu bleiben, den Ort mit allem was man hat, was einem am liebsten ist, zu verschönern.“ Aus dem lac fließt ein kleiner Bach neben dem Wege herab, der nun wieder bergab läuft. Vergebens lief ich umher, und suchte noch immer die Ziegenbrücke. Die verschiedenen Seitengänge, die ich gemacht hatte, rückten schon den Mittag nah herbey. Es war bald 11 Uhr, als wir nach Chede kamen, und wir hatten noch 4 volle Stunden bis zur Höhle de Balme. Die Hitze drückte ausserordentlich, nicht der leiseste Hauch eines Windes bewegte die Luft; zu Fuße weiter zu gehn war uns unmöglich. Wir mietheten also einen kleinen Wagen der uns in 3 Stunden in die Gegend von Balme brachte. O hätte ich die Höhle doch nicht gesehn, hätte ich doch das bezaubernde Bild des Sees, das so lebhaft vor mir stand, nicht durch ein grauenvolles verdrängt! Meinen Gefährten aber plagte die Lust, in die Höhle zu steigen. Auf der Landstraße sieht man in den Schichten eines nakten Felsen, dessen sich vorbeugende Unterlage mit Gesträuchen bewachsen ist, zwey dunkle Löcher, das eine hat die Form der Oeffnung eines Backofens,

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_040.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)