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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Bianca blikte hier schnell um sich, als höre sie jemand kommen. Graf Campobello bemerkte ihre Verlegenheit nicht, weil er sich eben nach seiner Fioretta umsah.

Campobello.

Ha! es freut mich, liebe Signora, daß Sie von selbst auf Ihre Lebensgeschichte kommen, bis jezt sind Sie mir vollkommen räthselhaft, und ich möchte fast behaupten, daß Sie eine kleine Zauberinn sind, weil Ihnen schon auf den ersten Blick alle Herzen wohlwollen.

Bianca.

Wenigstens sind meine Zaubermittel sehr unschuldig, sie bestehen größtentheils in einem offenen, liebevollen Herzen; aber was meine Geschichte anbetrift, lieber Vater –

(Sie blikt nach den Ruinen.)

Campobello.

Nun? darf ich nichts davon wissen?

Bianca.

Alles, alles, so bald es mir erlaubt seyn wird. – Sehn Sie doch das Flämmchen welches dort unter den Ruinen herumschleicht!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_394.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)